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Pädagogische Praxis für integrative Lerntherapie

Legasthenie   

Unter Legasthenie versteht man eine deutlich beeinträchtigte Entwicklung der Lese- und Rechtschreibfertigkeiten. Die Intelligenz der betroffenen Kinder ist normal bis überdurchschnittlich, während die Lese-Rechtschreibfertigkeit erwartungswidrig unter dem Durchschnitt liegt.

Vielfältige Ursachen können zur Entstehung einer Legasthenie beitragen. Dazu zählen genetische oder neurolane Faktoren, Störungen der basalen Funktionen wie z.B. Gedächtnis, Wahrnehmung (auditiv und visuell), Aufmerksamkeit und Sprachentwicklung.

Durch ständige Misserfolgserlebnisse stellen sich Frustration, Lernunlust, Versagensängste oder Verweigerung ein. Der Selbstwert und das Selbstvertrauen des Kindes leidet und belastet oft die ganze Familie.

Legasthenie-Therapie findet als Einzeltherapie statt. Grundlage der Legasthenie-Therapie ist die Integrative Lerntherapie.
In den ersten Therapiestunden stehen standardisierte und informelle Tests als Grundlage der Therapieplanung sowie der Aufbau einer positiven therapeutischen Beziehung im Vordergrund. Der Therapieprozess selbst beinhaltet den systematischen Aufbau der Lese- und/oder Rechtschreibfertigkeiten, die Förderung der Teilleistungen (Akustische und visuelle Wahrnehmung, Konzentration, Grob- & Feinmotorik etc.) und den Aufbau von Selbstvertrauen und Lernfreude, damit das Kind lernt, der eigenen Leistung zu vertrauen und sich selbst als kompetent wahrnehmen kann.


Dyskalkulie

Bei der Rechenschwäche handelt es sich um Kinder, deren mathematisches Verständnis nicht oder nur sehr verschwommen vorhanden ist. Ein aufbauender mathematischer Gedanke kann nicht verstanden werden, weil seine Grundlagen nicht zur Verfügung stehen.

Das Defizit betrifft die Beherrschung des Mengen-/Zahlbegriffs, das Stellenwertsystem sowie grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.

Rechnen und Sprache sind komplexe kognitive Leistungen, die sich in der Wechselwirkung mit der sinnlich wahrnehmbaren Umwelt entwickeln. Bei Kindern mit Dyskalkulie sind diese Leistungen zum Teil eingeschränkt. Oft treten Schwierigkeiten im Bereich der Aufmerksamkeit, Konzentration und Merkfähigkeit hinzu.  Wird die Dyskalkulie nicht frühzeitig erkannt, sinken Motivation und der Selbstwert des Kindes, der Teufelskreis „Lernstörung“ kann entstehen und die Leistungen in anderen schulischen Fächern verschlechtern sich.

Die Therapie setzt an der spezifischen Lernausgangslage des Kindes an, indem sie die individuellen fehlerhaften Rechenstrategien zum Ausgangspunkt nimmt und mit gezielten Maßnahmen reagiert. In der Mathematik bauen Lerninhalte sachlogisch streng aufeinander auf. Es muss daher abgesichert sein, dass das Kind die inhaltliche Argumentation nötigenfalls auch kleinster Schritte nachvollziehen kann. Das Lernen erfolgt zunächst anhand (be)greifbaren Lernmaterials; hat das Kind das Bild bzw. Rechenprozess verinnerlich, löst sich das Kind vom konkreten Material und wird über die Abstraktionsstufen (bildliche Darstellung,  kognitive Vorstellung) zur Operation mit Ziffern und Rechenzeichen geführt, in einem nächsten Schritt wird mit dem Kopfrechnen begonnen.